Engerlinge
Engerlinge im Rasen
Die Larven vieler Käferarten werden als Engerlinge bezeichnet. Insbesondere die Larven des Maikäfers, des Junikäfers und des Gartenlaubkäfers sind häufig in Schweizer Gärten anzutreffen. Alle drei gehören zur Familie der Blatthornkäfer und können am heimischen Rasen, Obstbäumen und verschiedenen Gräserarten grossen Schaden anrichten. Es gibt allerdings auch Nützlinge unter den Engerlingen, wovon manche unter Naturschutz stehen, so beispielsweise der Nashornkäfer.
Maikäfer (Melolontha)
Die Larve des Maikäfers wird bis zu 4cm lang. Seine erwartete Lebenszeit liegt zwischen drei bis vier Jahren. Der Maikäfer-Engerling ist über den gesamten Leib gleichmässig geformt und hat eine leicht gelbliche Färbung. Je nach Entwicklungsstadium kann sich diese Farbe noch etwas zum Bräunlichen hin verdunkeln. Dieser Engerling zeichnet sich durch seine kräftigen Mundwerkzeuge und Beinpaare am Vorderleib aus. Auf dem Hinterleib des Maikäfers ist ein Strich zu erkennen.
Junikäfer (Amphimallon solstitiale)
Die Engerlinge des Junikäfers sehen denen des Maikäfers sehr ähnlich, sie sind jedoch etwas kleiner. Ein Fortbewegungstest kann Abhilfe schaffen, die beiden Engerlinge zu unterscheiden. Legt man die Larven mit dem Rücken auf eine glatte Oberfläche, so erkennt man an der Bewegung, um welche Engerlinge es sich handelt. Der Maikäfer-Engerling windet sich seitlich liegend gekrümmt. Die Larven des Junikäfers hingegen strecken sich und versuchen dann zu krabbeln. Die Musterung auf dem Hinterleib des Engerlings ähnelnd einem Mercedesstern.
Gartenlaubkäfer (Phyllopertha horticola)
Die Engerlinge des Gartenlaubkäfers sind nicht so gleichmässig geformt, wie jene des Mai- und Junikäfers. Während sie am Vorderleib eher schmal ausgeprägt sind, verdickt sich der Hinterleib mit zunehmender Länge. Die Gartenlaubkäfer-Engerlinge sind hellweiss gefärbt, weisen jedoch manchmal gräuliche Schattierungen auf. Ihre Mundwerkzeuge und Beine wirken eher klein, sind dafür aber umso kräftiger. Beim Fortbewegungstest fällt der Engerling des Gartenlaubkäfers durch seine raupenartigen Bewegungen auf. Das Hinterteil hat die Musterung eines Smileys.
Bekämpfung
Am effektivsten ist es, wenn man die natürlichen Feinde der Engerlinge auch im eigenen Garten fördert. Ein Laubhaufen oder eine naturbelassene Fläche lockt Igel und Vögel an, welche sich breitwillig um die Bekämpfung der Engerlinge kümmern.
Bei akutem Befall helfen jedoch die oben genannten Methoden häufig nicht. Nemathoden können hier Abhilfe schaffen. Dabei handelt es sich um Nützlinge, welche die Larven der Käfer parasitieren und dadurch abtöten.